Bessere BEM-Gespräche
von Manuela Li Ranzi
Ziel eines Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) ist es, die betroffene Person wieder in den Betrieb einzugliedern und Möglichkeiten zu finden, wie krankheitsbedingte Fehlzeiten verringert oder vermieden werden können.
Neutrale Moderation zur Gewährleistung eines sachlichen Gespräches
In Zeiten des Demografischen Wandels sind gesunde und arbeitsfähige Mitarbeiter*innen eine für das Unternehmen wertvolle Ressource. Krankschreibungen haben im Corona-Jahr 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Die psychisch bedingten Fehltage in Betrieben und Behörden stiegen laut DAK-Gesundheitsreport auf 276 Tage je 100 Versicherte. Wer aus psychischen Gründen krankgeschrieben wird, fällt meist lange aus.
Arbeitgeber sind nach dem § 167 Abs. 2 SGB IX verpflichtet, bei einem längeren Ausfall (mehr als 6 Wochen im letzten Jahr) ihre*n Mitarbeiter*innen ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten. Liegen alle Voraussetzungen für ein BEM vor, muss der Arbeitgeber zu einem sogenannten Erstgespräch einladen. Für den/die Arbeitnehmer*in ist die Teilnahme an einem BEM freiwillig. Willigt die betroffene Person ein, kann ein Erstgespräch entweder unter vier Augen oder – nach Zustimmung der/des Arbeitnehmenden – der Betriebsrat, die Schwerbehindertenvertretung und/oder der Werks- oder Betriebsarzt an BEM Gesprächen teilnehmen.
Mitarbeiter*innen, die krankheitsbedingt länger ausfielen, fühlen sich bei stattfindenden BEM (Erst-)Gesprächen, oft nicht ausreichend vertreten. Auch wenn jemand vom Betriebs- oder Personalrat anwesend ist. Von Arbeitgeberseite her sind Mitarbeiter*innen der Personalabteilung und der/die unmittelbare Vorgesetzte in dieser Runde meistens anwesend. Die betroffenen Personen sehen sich oftmals nicht in der Lage, die tatsächlichen Gründe zu benennen. Die Befürchtungen im Vorfeld der betreffenden Person sind eher negativ. Sie erwarten, dass sie eingeschüchtert werden und das Gespräch einer „Gerichtsverhandlung“ gleicht.
Ziel eines Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) ist es, die betroffene Person wieder in den Betrieb einzugliedern und Möglichkeiten zu finden, wie krankheitsbedingte Fehlzeiten verringert oder vermieden werden können. Hierzu ist vor allem eine vertrauensvolle Atmosphäre notwendig. Um für alle Seiten bessere und gewinnbringende BEM-Gespräche zu gewähren, sollte im Vorfeld eine vertrauensvolle und wohlwollende Einstellung der Arbeitgeberseite signalisiert werden.
Untersuchungen belegen, dass gerade bei Problemen mit der Führungskraft oder bei Ausfall durch längere, hohe Arbeitsbelastung, Umstrukturierung oder Arbeitsverdichtung eine externe, neutrale Moderation für eine sachbezogene Kommunikation und damit für bessere Erkenntnisse sorgt. Resultierend aus den sachlich gewonnenen Erkenntnissen, sind die einvernehmlich beschlossenen Maßnahmen, nachhaltig. Die betroffenen Arbeitgeber erhalten eine zusätzliche Sichtweise auf die bestehende Situation.
Durch die bereits in der übermittelten Einladung angebotene Möglichkeit der Hinzuziehung einer neutralen Person, signalisiert der Arbeitgeber sein Interesse an der Sichtweise der betreffenden Person und seinem Willen, tatsächlich, die Arbeitssituation positiv zu verändern.
Als Außenstehende kann ich die Rolle einer Moderatorin einnehmen. Mit meiner Ausbildung die eine strukturierte, wertfreie Haltung gewährleistet, profitieren alle Beteiligten. Als Moderatorin verhalte ich mich neutral, ohne meine persönliche Meinung einzubringen. Ich verhelfe allen Beteiligten zu neuen Sichtweisen und unterstütze Sie bei der Findung von Alternativen.
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