Proaktives Konfliktmanagement
von Manuela Li Ranzi
Oftmals werden unterschwellige Konflikte unterschätzt.
Auch denken Führungskräfte, dass sich die Angelegenheit von selbst erledigt. Dazu müssten aber alle Parteien gesprächsbereit und offen für Veränderung sein.
Warum Unternehmen es sich nicht leisten können, bei Konflikten wegzusehen.
Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen erwachsene Mitteleuropäer in der Arbeit. Überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten können auch Konflikte entstehen. Es gibt unterschiedliche Konflikte im Arbeitsalltag.
- Dem Einen ist es wichtig, dass er genügend Zeit zur Erledigung seiner Aufgaben hat, der Andere erwartet, dass ihm Ad hoc zugearbeitet wird (auch wenn die Zuarbeit inhaltlich noch nicht zu Ende gedacht ist).
- Rollenkonflikte können durch unklare Zuständigkeiten verursacht werden.
- Betrachtet man unterschiedliche Denktypen und Wesenszüge (analytisch, spontan, introvertiert, extrovertiert, bescheiden, abenteuerlustig….), liegt auch hier viel Konfliktpotential.
- Fehlende oder unklare Kommunikation ist ein weiterer Faktor. Zudem wird Gesagtes von jedem anders interpretiert.
- Und dann gibt es noch Beziehungskonflikte die oft durch Missverständnisse, Vorurteile, Neid oder Misstrauen hervorgerufen werden.
Idealerweise sollte schon bei beginnenden, unterschwelligen Konflikten ein konstruktives Konfliktmanagement angestrebt werden.
Gefährlich werden Konflikte im Arbeitsalltag, wenn diesen nicht proaktiv entgegengewirkt wird. Schlimmstenfalls eskalieren die Konflikte. Es beginnt mit demotivierten Mitarbeitern die reduzierte Ergebnisqualität, Arbeitsleistung abliefern oder „Dienst nach Vorschrift“ machen. Gedanklich sind die Beschäftigten durch zwischenmenschliche Konflikte abgelenkt und nicht auf die tatsächliche Aufgabenbewältigung ausgerichtet.
Sind die Konflikte latent, kann Prozesssabotage stattfinden. Mitarbeiter*innen bezweifeln die Regelungskompetenz ihrer Vorgesetzten. Führungskräfte verlieren die Achtung und Wertschätzung ihrer Mitarbeiter*innen. Dies führt zu Mitarbeiterfluktuation. Fehlende Arbeitskräfte verursachen dann bei den vorhandenen Mitarbeitern Mehrbelastung und Stress, der zusätzlich das Betriebsklima verschlechtert.
Bereits hier entstehen den Firmen verdeckte Kosten, die durch ein proaktives Konfliktmanagement hätten vermieden werden können.
Dem Vorgesetzten kommt hier eine besondere Rolle zu. Seine Aufgabe ist es die Arbeitsleistung und das Betriebsklima im Auge zu behalten. Er muss frühzeitig bei Auffälligkeiten wie Feindseligkeiten, schlechter Stimmung, unkollegialen Verhalten, Veränderung von einzelnen Personen (aggressives Verhalten, Krankheit oder Rückzug), Bildung von Gruppen, Zurückhaltung von Informationen und Kundenbeschwerden handeln.
Oftmals werden unterschwellige Konflikte unterschätzt. Man möchte (erstmal) die betroffenen Personen nicht ansprechen. Auch denken Führungskräfte, dass sich die Angelegenheit von selbst erledigen wird. Dazu müssten aber alle Parteien gesprächsbereit und offen für Veränderung sein.
Hilfreich sind hier Spielregeln der Kommunikation, die bestenfalls von allen Mitarbeitern erstellt wurden, und an die sich auch alle zu halten haben. Im Falle von Konflikten kann die Führungskraft dann sachlich an die für alle gültigen Spielregeln verweisen. Im ersten Schritt (unter 4 Augen) z.B. mit den betroffenen Personen die Sachlage und Standpunkte klären.
Vernachlässigen Vorgesetzte das Thema „proaktives Konfliktmanagement“, eskalieren kleine und unterschwellige Konflikte. Dem Unternehmen entstehen nun wesentliche höhere Kosten:
• Hoher Krankenstand
• Beendigung von Arbeitsverhältnissen > Mehraufwand HR
• Image-Verlust (intern), wenn der Konflikt nach außen dringt auch extern.
• Geringere Arbeitgeberattraktivität
• Mehraufwand der Rechtsabteilung.
• Mehraufwand für Führungskräfte und HR durch Neueinstellungen, bedingt durch die hohe Fluktuation.
• Unproduktive Einarbeitungszeit von neuen Mitarbeiter*innen.
• Rechtsanwaltskosten bis hin zu Gerichtskosten.
Diese Kosten werden durch ein proaktives Konfliktmanagement vermieden bzw. verringert. Hierzu sollten vor allem Führungskräfte, Leiter*innen von Gruppen und Abteilungen, aber auch Assistenz- und Sekretariatskräfte geschult werden.
Derzeit biete ich folgende Workshops an:
• Konfliktmanagement für Assistenz und Sekretariat
• Konfliktmanagement für Frauen
• Konfliktmanagement für Teams
Meine Workshops biete ich bis Mitte 2022 in den Städten München, Leverkusen und Berlin an.
Alle Workshops können an Ihre persönlichen und betrieblichen Bedürfnisse angeglichen und auch als Inhouse-Schulung durchgeführt werden.
Sollte ich ihr Interesse geweckt haben, können Sie sich unter Seminare und Workshops für den Standort München informieren und anmelden.
Das Anmeldeformular für die Standorte Leverkusen und Berlin finden sie auf der Webseite meines Kooperationspartners: jbsmartrecruit.de.
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